„Wo andere Urlaub machen“

Gezeigt werden Druckgrafiken des Berliner Künstlers Carsten Borck.
„Das Thema der Ausstellung hat sich mir förmlich aufgedrängt“, so Borck. Er spielt damit auf die Position des Hauses direkt an der Promenade in Laboe an und ebenso auf die vielschichtigen Thematiken, die der Tourismus mit sich bringt. Der Druckgrafiker kennt sich damit bestens aus, lebt und arbeitet er doch dort, wo andere Urlaub machen – in Berlin und am Meer.
Diesem Spannungsfeld entstammen etwa Serien mit Titeln wie „Winter in Berlin“, „bruciando“, „Nach Brecht“, „Strandgut“ oder „Noldeland“, die in Laboe zu sehen sein werden. Doch auch einen Bezug zur Arbeit der in Laboe beheimateten Seenotrettungsstation findet sich in den gezeigten Arbeiten wieder.
Carsten Borck ist „Radierer aus Leidenschaft“, wie er selbst sagt. Verfallen ist er dieser Technik mit seiner ersten Radierung 1988 in North Platte, Nebraska. Während seines Architekturstudiums an der Technischen Universität Berlin erhielt er eine gründliche Ausbildung in den unterschiedlichen Radierverfahren. Seitdem beschäftigt er sich kontinuierlich auch mit anderen druckgrafischen Techniken, Schwerpunkt bleibt aber der Tiefdruck.
Die Besucherinnen und Besucher nimmt Borck mit an die Küsten des Mittelmeers sowie der Nord- und Ostsee. Lädt sie in bezaubernde Landschaften ein, verführt zu Träumereien und holt doch wieder in die Realität gesellschaftspolitischer Herausforderungen zurück. Nicht zuletzt für Küstenregionen besonders relevant stellt er Umweltproblematiken wie die im Meer treibenden Geisternetze in einen künstlerischen Kontext und regt damit zum Nachdenken an.
Interessierte lässt er aber nicht allein. Vielmehr freut sich Borck auf einen regen Austausch sowohl über seine druckgrafischen Techniken als auch die inhaltlichen Schwerpunkte seines Schaffens.